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Augen

Erbliche Augenerkrankungen bei britischen Hütehunden

CEA = Collie Eye Anomalie
Die CEA ist erblich und wird von einem Defekt im Augenhintergrund verursacht. Die Schwere der Krankheit variiert von leicht bis zur kompletten Blindheit, verändert ihre Ausprägung im Laufe des Hundelebens aber nicht. Deshalb werden Welpen von verantwortungsbewussten Züchtern vor Abgabe, im Altern von 6 Wochen, auf diese Krankheit untersucht.
CEA-DNA-Analyse:
Seit Anfang 2005 gibt es die Möglichkeit einen CEA-DNA-Test zu machen, dazu wird dem Hund 5ml Blut entnommen. Das Blut muss
z. Zt. noch nach Amerika geschickt werden. www.optigen.com

Normal = der Hund ist genetisch frei und kann die Krankheit nicht vererben.
Carrier = bedeutet Träger der Krankheit, der Hund selbst erkrankt nicht
Affected = Erkrankt

Das bedeutet für eine Verpaarung:
beide Elternteile sind Genotyp normal = alle Welpen normal
Die Welpen können nicht erkranken und sind auch nicht Träger der Krankheit und können diese somit auch nicht vererben.

1 Elternteil normal x 1 Elternteil carrier = 1/2 carrier, 1/2 normal
Die Hälfte der Welpen können Träger sein, die andere Hälfte ist es nicht,
die Welpen aus einer solchen Verpaarung können nicht erkranken.

Beide Elternteile carrier =
1/4 der Welpen können normal,
1/2 der Welpen können carrier,
1/4 der Welpen können affected, also erkrankt sein.

1 Elternteil affected x 1 Elternteil normal = all carrier
alle Welpen sind Träger der Augenkrankheit.

1 Elternteil affected x 1 Elternteil carrier =
1/2 der Welpen können carrier,
1/2 der Welpen können affected sein.

Beide Elternteile affected = alle Welpen erkranken!!

KAT = Katarakt (Grauer Star)
Hierbei handelt es sich um eine Trübung der Linse oder der Linsenkapsel, das Ausmaß kann von minimal bis vollständige Trübung der Linse gehen. Der Zeitpunkt des Auftretens: von angeboren bis später erworben.
Jeder KAT ob ein oder beidseitig wird als erblich bedingt angesehen, sofern sich nicht eindeutige Hinweise auf eine andere Ursache wie z. B. Verletzung, Stoffwechselstörungen, Entzündungen ergeben.

PRA = Progressive Retina (Netzhaut) Atrophie
Es handelt sich um eine Gruppe von erblich bedingten Netzhauterkrankungen, die durch Dyspalsien (Frühformen) oder Degenerationen (Spätformen) der Sehzellen zur Beeinträchtigung des Sehvermögens bis zur Erblindung führen.

 

In letzter Zeit (2009) kam es zu Einzelfällen von Glaukomerkrankung beim BC, deshalb hier einiges zum Glaukom.
Glaukom

Unter einem Glaukom oder auch "grüner Star" versteht man die Erhöhung des Augeninnendrucks an einem oder an beiden Augen. Im gesunden Auge wird ständig eine klare Flüssigkeit, das so genannte Kammerwasser gebildet. Die Produktion dieser Flüssigkeit findet in einem bestimmten Bereich im hinteren Auge, dem Ziliarkörper statt. Anschließend fließt das Kammerwasser durch die Pupille in den vorderen Bereich des Auges. Der Abfluss des Kammerwassers erfolgt durch den so genannten Kammerwinkel, so dass am gesunden Auge eine ständige Zirkulation von Kammerwasser im Auge und ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss besteht. Bei Behinderung des Abflusses wird das Gleichgewicht gestört und es kommt zu einem Anstieg des Augeninnendrucks, dem Glaukom oder grünen Star.

Ursachen eines Glaukoms
Man unterscheidet zwischen zwei Arten des Glaukoms, nämlich dem Primärglaukom und dem Sekundärglaukom.
Bei dem Primärglaukom kann in den meisten Fällen keine andere Erkrankung an dem betroffenen Auge gefunden werden, die für eine Steigerung des Augeninnendrucks verantwortlich wäre. Häufig ist der Kammerwinkel des Auges verengt oder fehlerhaft ausgebildet, auch die angeborenen Glaukome zählen zu dieser Gruppe. Bei bestimmten Hunderassen (z.B. Amerikanischer Cockerspaniel, Basset, Bouvier des Flandres, Entlebucher Sennenhund, Flat Coated Retriever, Siberian Husky, Chow Chow, Englisher Springer Spaniel, Magyar Viszla, Samojede, Tatra Hund, Holländischer Schäferhund (rauhaar), Leonberger, Kleiner Münsterländer, u.a.) besteht eine erbliche Rassedisposition, d.h. sie neigen aufgrund einer angeborenen und vererbten Missbildung des Kammerwinkels vermehrt zu einem Primärglaukom. Die fehlerhafte Ausbildung des Kammerwinkels kann mit Hilfe der Gonioskopie (Betrachtung des Kammerwinkels) am wachen Tier unter örtlicher Betäubung festgestellt werden und ist nicht schmerzhaft oder belastend.
Bei dem Sekundärglaukom kommt es infolge einer anderen Erkrankung an dem Auge zu einem Anstieg des Augeninnendrucks. Eine häufige Ursache für das Sekundärglaukom stellt eine Lageveränderung der Linse im Auge dar. Hierbei kann die Linse nur teilweise oder aber auch vollständig von ihrer Befestigung im Auge abgerissen sein und bewegt sich dann "frei" im Auge. Die Linsenluxation führt wiederum zu Veränderungen des Glaskörpers im Auge, wodurch es dann zu einer "Verstopfung" des Kammerwinkels kommt und ein Glaukom entsteht. Bei vielen Terrier Rassen wird die Linsenluxation vererbt und führt dann im Alter von 3-5 Jahren zu den oben beschriebenen Krankheitserscheinungen. Man spricht in diesen Fällen von einer primären Linsenluxation.
Es gibt auch andere Ursachen für das Sekundärglaukom wie chronische Entzündungen im inneren Auge, die zu Verklebungen führen, starke, perforierende Verletzungen oder auch stumpfe Traumata sowie Tumoren im Auge können die Entstehung eines Sekundärglaukoms verursachen. Ein Glaukom kann auch als Komplikation nach einer Operation am Auge entstehen.

Anzeichen für ein Glaukom
Ein Glaukom ist immer mit massiven Schmerzen für das Tier verbunden ist. Der Druckanstieg im Auge führt, je nach Höhe zu teilweise starken, unerträglichen Kopfschmerzen. Trotz dieser Schmerzen können die Anzeichen, die der Besitzer feststellt recht unauffällig sein. Im Anfangsstadium zeigen die Tiere zunächst tränende, leicht gerötete Augen, sie kneifen das Auge zusammen und sind teilweise lichtscheu. Einige Tiere reiben die betroffene Kopfseite über den Boden oder versuchen sich mit den Pfoten an dem Auge zu kratzen. Viele Tiere sind aufgrund der Schmerzhaftigkeit apathisch, schlafen viel und zeigen einen verminderten Appetit. Die Hornhaut des Auges wird milchig trüb und die Pupille zieht sich bei Lichteinfall nicht mehr zusammen. Bei längerem Bestehen (mehr als einige Tage) kommt es zu einer Vergrößerung des Auges und zu deutlichen Seheinschränkungen bis hin zum völligen Sehverlust. Aufgrund der Schmerzhaftigkeit und der Gefahr des dauerhaften Verlustes des Sehvermögens sollte ein Glaukom immer so schnell wie möglich behandelt werden.

Behandlung
Manchmal bekommen die Tiere direkt beim Tierarzt Infusionen oder Injektionen mit augeninnendrucksenkenden Medikamenten verabreicht. Anschliessend bekommt das Tier verschiedene Augentropfen und /oder Tabletten, die die Produktion des Kammerwassers reduzieren.
Zusätzlich sollte bei Hunden ein Brustgeschirr anstelle eines Halsbandes eingesetzt werden, da der Zug am Halsband nachweislich zum Anstieg des Augeninnendrucks führt. Weiterhin müssen entzündungshemmende Augentropfen und Augentropfen zur Erhöhung der Abflusskapazität des Auges gegeben werden. Diese oft recht aufwendige Therapie zielt darauf hin, den Augeninnendruck zu senken, die Schmerzen zu nehmen und somit langfristig das Auge und das Sehvermögen zu erhalten. Der Augeninnendruck muss regelmäßig überprüft werden.
Ist der Augeninnendruck mit der Gabe der Medikamente langfristig nicht zufrieden stellend zu senken oder liegen Ursachen für das Glaukom vor, die operativ behandelt werden müssen, so stehen je nach Ursache verschiedene augenerhaltende Operationsmethoden zur Verfügung. Bei Tumoren im Auge, die zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks führen bleibt als einzige Möglichkeit die Entfernung des Augapfels.

Die Aussichten auf Heilung und vollständige Wiederherstellung des Auges und seiner Sehkraft beim Glaukom ist von mehreren Faktoren abhängen. Zum Beispiel sind die Erfolgschancen höher je früher ein Glaukom erkannt und behandelt wird. Bei längerem Bestehen können sich therapieresistente Glaukomformen entwickeln und die Aussichten auf einen Heilungserfolg recht gering, so dass es in diesen Fällen angezeigt ist das betroffene Auge zu entfernen, um dem Tier weitere Schmerzen zu ersparen. Ziel der medikamentellen und operativen Therapie stellt in erster Linie die dauerhafte Schmerzfreiheit des Tieres unter Erhaltung des Auges dar.

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